Lebendspende Niere

Das Westdeutsche Zentrum für Organtransplantation hat eine hohe Expertise im Bereich der Nierenlebendspende. Seit 1998 erfolgten über 500 Lebendnierenspenden. Mittlerweile ist fast jede dritte Nierentransplantation eine Lebendnierentransplantation.

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durchgeführte Lebend-Transplantationen

Nach dem Transplantationsgesetz muss der Spender, der sich einem, wenn auch geringen gesundheitlichen Risiko aussetzt, zum eigenen Schutz, folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • volljährig und einwilligungsfähig
  • nach ärztlicher Beurteilung (auf Basis medizinischer Untersuchungen) als Spender geeignet sein, d. h. in einem guten Gesundheitszustand, so dass der Eingriff für ihn kein überdurchschnittlich großes Risiko darstellt
  • mit dem Empfänger verwandt sein oder ihm in besonderer persönlicher Verbundenheit nahestehen (Verwandte ersten oder zweiten Grades, Ehegatten, eingetragene Lebenspartner, Verlobte oder enge Freunde)
  • freiwillig in die Entnahme einwilligen
  • sich zur regelmäßigen lebenslangen Teilnahme an einer ärztlichen Nachbetreuung bereit erklären

Die Voruntersuchungen des Spenders umfassen Blut- und Urinuntersuchungen, sowie technische Untersuchungen zur Funktion der Nieren, aber auch weiterer Organe wie des Herzens, der Lunge und der Leber. Diese Untersuchungen werden zum größten Teil ambulant in unserem Universitätsklinikum durchgeführt.

Folgende Operationstechniken können angewandt werden:

  1. Laparoskopische Nierenentnahme beim Spender/in
    Im Westdeutsche Zentrum für Organtransplantation wird die Niere für die Nierenlebendspende in minimal invasiver Operationstechnik, d.h. laparoskopisch in sog. „Schlüssellochtechnik“ entnommen. Durch diese hochspezialisierte Operationstechnik erreichen wir neben einer ästhetischen Narbe geringere Risiken für Blutungen, Infektionen und Narbenhernien.
  2. Offen-chirurgische Operation
    Dieses Verfahren wird an unserem Zentrum nur angewendet, wenn eine laparoskopische Nierenentnahme nicht möglich ist.

Eine Lebendnierenspende bei Blutgruppenunverträglichkeit („AB0-Inkompatibilität”) ist prinzipiell möglich und wird in unserem Zentrum seit 15 Jahren erfolgreich durchgeführt. 20 % der am Zentrum durchgeführten Transplantationen im Bereich der Lebendnierenspende werden so trotz Blutgruppenunverträglichkeit nach entsprechender Vorbereitung des Empfängers ermöglicht.

Dazu werden die Blutgruppen-Antikörper beim Empfänger aus dem Blut mit einer speziellen Form der Blutwäsche, nämlich durch eine Plasmaseparation oder Immunadsorption entfernt. Zusätzlich wird die Immunsuppression für die erste Phase der Transplantation die Gabe eines bestimmten Medikamentes, das die Neubildung der Blutgruppen-Antikörper unterdrückt, ergänzt. Ohne diese Vorbehandlung würden die Blutgruppen-Antikörper des Empfängers die transplantierte Niere angreifen. Das Risiko für eine Abstoßungsreaktion wäre dann sehr hoch.

Operation und Nachsorge beim Spender und Empfänger unterscheiden sich nicht von der Lebendnierenspende mit passender Blutgruppe.

Obwohl die Nierenentnahme für Lebendnierenspenden inzwischen ein Routineverfahren darstellt, können dennoch Komplikationen auftreten. Geringgradige Komplikationen werden zwar häufig beobachtet, sind in der Regel jedoch folgenlos. Die Sterblichkeit nach der Nierenentnahme ist extrem gering, wenngleich es auch einige wenige Berichte über Todesfälle gibt.

Dr. med. Christiane Jürgens

Oberärztin Bereich Lebendspende Nierentransplantation

Kimberly Hülse

Medizinische Fachangestellte

Christine Göbels

Medizinische Fachangestellte

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Transplantationschirurgie

Prof. Dr. med. Anja Gallinat

Oberärztin Bereich Viszerale Transplantationschirurgie